Kleine Kaffeepause

29. April 2007 at 3:19 (Unspezifisch)

Das Thema dieses Blogs ist ja, auch wenn das wahrscheinlich noch keiner herausgefunden hat weil es irgendwie nirgendwo angezeigt wird „Antiepistemologie und Kaffee, schwarz“. Letzteren habe ich dieser Tage bitter nötig, und für ersteres leider verdammt wenig Zeit. So wenig Zeit, dass ich noch nicht einmal Konserven aufmachen kann – ich sehe nämlich ein paar computerlosen Tagen entgegen. Aber keine Angst, nächste Woche kommt wieder was.

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Gewonnen

27. April 2007 at 0:21 (Unspezifisch)

…yo. Fertig. Ende. Faß im Kühlschrank. Das wars. Irgendwann kommt ein Ende, irgendwann gehts weiter. Quasi jetzt. Yo.

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Genausogut (1)

26. April 2007 at 0:20 (Spezifisch)

„Wir könnten uns genausogut die Pulsadern aufschneiden“, sage ich und kippe das letzte Glas Sherry, die zerbrochene Flasche nicht aus den Augen lassend. Chérie, die gerade vorgeschlagen hatte, ich sollte die Scherben, auch wenn sie Glück brächten, zusammenkehren und aufhören zu saufen, schaut mich an wie jemanden, der auf einer Silvestergala in die Bowle pinkelt. „Was“, frage ich grantig und streitsüchtig, aber sie geht nur in die Küche und holt den Besen. Ich zünde mir eine Zigarette an, eine von den filterlosen Camel, die, deren Rauch auch nach Tagen noch im Zimmer stehen wird, als wäre er nicht abgeholt worden, egal, selbst wenn man das Fenster öffnet. Natürlich hasst Chérie sie. Desto besser. Ich höre sie zurückkommen, ihre Schritte stoppen hinter mir, aber ich drehe mich nicht um. Dann höre ich ein grässlich lautes Knacken und es wird schwarz um mich.

„Wir könnten uns genausogut die Pulsadern aufschneiden“, sagt Bruno und säuft weiter; nicht die leisesten Anstalten, den Besen für die Scherben zu holen macht er. Mein Blick wandert von den Scherben zu ihm, ich sehe ihm offen ins Gesicht, abwartend. „Was“, fragt er aggressiv, befehlend, wie so oft. Ich stehe auf und gehe in Richtung Küche, während er nach den Zigaretten greift. Kein Wort der Entschuldigung, kein Wort der Reue. Ich kann nichts dafür, dass er die Flasche vom Tisch gefegt hat, als er sich über Heiko aufregte, ich kann nichts dafür, dass er Heiko noch achttausend Euro schuldet, dass sein Unternehmen den Bach runtergeht, auch ohne Heiko, und dass er ein halber Alkoholiker ist. Wie oft hat er mir erzählt von goldenen Zeiten, die uns bevorstehen, dass wir reich werden, und nein, seine Frau habe es doch nicht nötig zu arbeiten. Und jetzt kommt er mit Selbstmordgeschichten, die neben einem hässlichen „Wir“ im Wesentlichen nichts als Selbstmitleid enthalten. Ich werde mich nicht wegen seiner Probleme, die schon lange nicht mehr meine sind, umbringen, aber wenn er Bedarf hat – dem Mann kann geholfen werden. Ich gehe an der Küche vorbei zum Garderobenschrank, nehme den dort auf Gläubiger wartenden Baseballschläger und kehre zurück.

„Wir könnten uns genausogut die Pulsadern aufschneiden“, höre ich aus dem Wohnzimmer, kurz nachdem ich ein hässliches Klirren gehört habe. Ich frage mich, was der da macht. Das Fenster lehne ich hinter mir an und schleiche mich durchs dunkle Zimmer, auf den schmalen Lichtspalt der nicht ganz geschlossenen Tür zu, vorsichtig, ohne Geräusch den Schreibtisch umrundend. „Was“, tönt es gedämpft aus dem Nebenraum. Mein Bein tippt im Dunkel an den Papierkorb, den ich sofort festhalte, dabei wäre der doch nicht… und weiter schreite ich auf Zehenspitzen wie ein Wanderer auf dünnem Eis und spähe dann durch den schmalen Spalt. Bruno sitzt am Tisch und er hat mir den Rücken zugewandt. Perfekt, und er ist allein. Langsam öffne ich die Tür, leise, sacht, sie ist gut geölt. Man hört, oder genauer, hört nicht, wo Heikos Geld geblieben ist. Setzen wir dem ein Ende. Ich ziehe meinen original amerikanischen Polizeischlagstock und hole aus.

Fortsetzung folgt (vielleicht)

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Frieslandlimerick

25. April 2007 at 13:55 (Spezifisch)

Es lebte ein Leutnant in Friesland
der Schießen und Töten recht fies fand
Man sah keinen Fleiß, denn
der Herr gab sich preis, wenn
er sang statt zu schießen im Schießstand.

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Chanson

24. April 2007 at 5:08 (Spezifisch)

Eigentlich müsste man diesen Text hören, nicht lesen, doch leider mangelt es mir an Klavier und Kontakten zu Pianisten. Ich könnte ihn auch zur geschrammelten Gitarre singen, aber hey, da ist Selberlesen schon angenehmer, ehrlich.

Du warst die Liebe meines Lebens,
doch dann suchtest Du vergebens
nach der Liebe, die Du einmal für mich trugst;
und nun steh ich ziemlich dumm da
mit der Liebe, ohne Grund war
unklar, warum Du die in den Wind stur schlugst.

Ja, ich weinte, nein, ich heulte
um das von Dir arg verbeulte,
um das arme, kleine Herz in mir da drin;
das nicht pumpern will, das saufen,
das nicht Mitleid will, das raufen
will… können Herzen raufen? ach, was solls, ich sagte nie, das gäbe Sinn.

Ach, seitdem Du mich verlassen
hast, hast Hassen mich gelehrt, zu fassen
ist das nicht und auch nicht wirklich wahr;
vielmehr frag ich mich seit diesem
fiesen Tag, ob, und falls, wie denn
sind denn Dinge plötzlich einfach austauschbar –

Da, die Boxen, die ich bei Dir
in der Wohnung hab, verzeih mir
auch die Waschmaschine säh ich gerne wied-
er und Lieder, die CDs
und meine Instantmilchkaffees
denn dann erst weiß ich, dass mich nichts mehr zu Dir zieht.

Ja, ich möchte meinen Kram sehn
selbst die Tube mit der Zahncreme
selbst die Briefe die ich schrieb in tiefster Nacht;
auch die Bilder von mir will der
Stolz, mit Rahmen, und die Schilder,
die ich an den Klingelknöpfen angebracht.

All die Hegels und Adornos,
meinen Teddy und die Pornos,
und ich frag mich ob du Sehnsucht hast und stillst;
die Du meines Lebens Wunder
warst, harrst auf dies Lebens Plunder
aus; (ach) behalt ihn, wenn du mein Herz doch nicht willst.

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Indifferenz?

23. April 2007 at 23:18 (Spezifisch, Unspezifisch)

Sind Holzfäller eigentlich eher gut oder eher schlecht im Süßholzraspeln?

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Lies, wenns zum Schreiben nicht reicht

23. April 2007 at 4:24 (Unspezifisch)

heute mit korrigiertem Imperativ: wenn die Worte wie Sirup zäh fließen, nichts gelingt, kein Satz brauchbar scheint – dann lies. Nichts irgendwas. Nicht bloß konsumierend. Mit offenen Augen die lesen, die gut sind. Ob Bücher, ob Blogs, was immer – man lasse sich inspirieren. Das hilft. Meistens.

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(n)

20. April 2007 at 20:46 (Lieblinge, Spezifisch)

Ich habe am Dienstag von Petra ein geklammertes n geschenkt bekommen. Eigentlich dachte ich, dass so ein n ja nicht nach viel aussieht, umso erstaunter war ich, als ich es mal von oben betrachtete, um 90 Grad drehte und auseinanderfaltete. Im Schutze seiner Klammern hatte der kleine Buchstabe nämlich einiges an traurigen Gedanken angesammelt. Ohne den Kleinen gefragt zu haben, breite ich sie hier nun aus. (Wäre er ein geklammertes c gewesen, hätte ich mir das noch mal überlegt…)

(n)

Nebelschwaden ziehen leise
Nieselregen tropft im Wald
Nicht die Reute, nicht die Schneise
Nichts bleibt trocken, es ist kalt.

Neumond deckt das Land in Finster
Nacht und Schatten sind verhängt
Noch blüht nicht der gelbe Ginster
Nur die nasse Kälte drängt.

Nochmals suche ich im Schatten
Nach dem rechten Weg, doch bald
Nähert auch mir sich ein Ermatten
Nichts bleibt trocken, es ist kalt.

Nirgends wird mein Schritt mich führen
Nebel, hast du mich gelenkt?
Nimmer will ich mich mehr spüren
Nur die nasse Kälte drängt.

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Pilgerfahrt

19. April 2007 at 14:40 (Spezifisch)

Als Bonifaz nach Süden schlich
Suchte er den Straßenstrich
Niemand weiß was er erlebte
Aber heimgekehrt, er bebte,
schnaubte er an seiner Bar:
‚Das ist alles Scheiße da!’

050107

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Update

18. April 2007 at 1:28 (Unspezifisch)

Heute mal Tagebuch-Style. Aber keine Angst, ich arbeite an was Vernünftigem.

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